Montag, 9. August 2010

Zu den Sequoia Bäumen (17)




Fotos von links nach rechts: (1) Der General Sherman Tree, (2) Sequoia-Bäume

16.7.2010, 7.30 Uhr, Oakhurst Shilo Inn Suites

Wir fahren am nächsten Tag nordwärts aus dem Death Valley raus und das Ziel verheisst Veränderung: Es warten statt dem Tal des Todes die grössten Lebewesen des Planeten, die Sequoia –Bäume. Leider bietet uns das Navigationsgerät im Sequoia National Park ( http://www.nps.gov/seki/ ) keine klaren Ziele an und so beschliessen wir im Süden in den Park einzufahren. Von dort aus wollen wir zum General Sherman Tree, dem allergrössten Sequoia, weiterfahren.

Belohnt werden wir für diesen Entschluss mit einer reizvollen Landschaft, bestraft mit einer sehr kurvigen Strasse und später mit der Erkenntnis, dass es keine durchgehende Verbindung innerhalb des Parks gibt. Wir müssen also wieder raus, um den Park für die grossen Sequoias, die im Süden des Parks sinnigerweise gar nicht wachsen, noch einmal anzufahren. Das kostet viel Zeit und so verbringen wir fast den ganzen Tag im Auto.

Es zeigt sich zudem, dass die geplante Ankunftszeit, die uns das Navi liefert, auf kurvigen Strassen Makulatur ist. Es rechnet generell zulässige Höchstgeschwindigkeit, hat aber die vielen einzelnen 25 oder 35 mph-Tafeln nicht eingespeichert und geht von einem Auto aus, das durchgehend mit 55 mph über die Bergstrassen brettert. Ich wuchte den Dodge mit Gewalt durch die Kurven und ignoriere möglichst jedes Geschwindigkeitslimit, aber das Rennen gegen das Navi verliere ich geradezu um Stunden.

Spät kommen wir dann auf fast 2000 Höhenmetern bei den Baumriesen an und sind ein wenig enttäuscht. Gross sie schon, aber sooo gross nun wieder auch nicht. Die Fichte im Garten der Nachbarn meiner Eltern ist auch nicht viel kleiner. Und der General Sherman ist weder der höchste noch der breiteste Baum der Welt, wie wir erfahren, sondern jener mit dem grössten Volumen. Ausserdem nähert sich sein Gesundheitszustand dem seines Namensgebers, einem Bürgerkriegsgeneral, offenbar sukzessive an – was ihm aber nach etwa 2200 Lebensjahren auch zusteht. Aber von Marketing haben die Amerikaner immer schon viel verstanden.

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