Montag, 16. August 2010

Universal Studios und Venice - diesmal wirklich Beach (25)







Fotos von oben nach unten: (1) Amerikanische Ess-Träume, (2) Filmkulissen in den Universal-Studios, (3) Künstliche Grossbritannien-Kulisse, (4) Terminator-Show, (5 + 6) Sunset in Venice mit Blick Richtung Malibu

21.7. 22.45 Uhr, Hotel Erwin, Venice Beach

Der Wunsch der Kinder ist gehört worden, also gehört der heutige Tag Universal Studios und den Universal Studios gehören nun 236 $ mehr. Wir beginnen nach dem Warten an der Kassa mit einer weiteren 40minütigen Wartezeit, doch die ebenso lange Studiotour ist dann durchaus interessant. Es ist viel Eigenwerbung für vergangene und kommende Filme dabei, aber die Fahrt kombiniert Informationen und Unterhaltung durchaus kurzweilig. Einige oft benutzte Kulissen für Westerndrehs oder Stadtbilder des 19. Jahrhunderts werden mit Effekten (Überflutung, 3-D-Godzilla-Überfall etc.) aufgemotzt.

Universal Studios sind aber mittlerweile vor allem ein Vergnügungspark und für den restlichen Tag stimmt dann das Verhältnis zwischen Unterhaltung und Wartezeit nicht mehr. Bei Terminator, Shrek und Jurassic Park warten wir jeweils 40 bis 60 Minuten für je 5 bis 10 Minuten an 3-D-Film bzw. Bootsfahrt. Verzeihung, jetzt hätte ich bei Shrek fast das vierte „D“ unterschlagen, das darin besteht, den Besucher an entsprechenden Szenen (der Esel spuckt, der Esel niest etc.) über eine Düse im Vordersitz nass zu spritzen.

Insgesamt wirkt dieses Gelände fast ebenso bizarr wie Las Vegas, da auch verschiedenste thematische Kulissen aufgebaut sind und man 50 Meter in einem künstlichen London geht, um an der nächsten Ecke an einer italienischen Piazza zu landen. Die Amerikaner scheinen sich aber in Scharen zu amüsieren und verkürzen sich die Wartezeiten mit ausdauerndem Essen und Trinken, das für 24,95 $ den gesamten Tag als „All you can eat and drink“ zur Verfügung steht. Damit einem bei all der Anstrengung nicht zu heiss wird, werden nahezu alle Flächen mit massiven Wasserverdunstern herunter gekühlt. Der Wasserverbrauch der Universal Studios entspricht vermutlich dem einer grösseren österreichischen Landeshauptstadt.

Auf mein Drängen hin schaffen wir gerade noch den Sonnenuntergang am Venice Beach bzw. die Sicht auf einzelne Sonnenstrahlen, die Malibu am anderen Ende der Bucht abbekommt. Dies ergibt aber sehr eindrucksvolle Bilder und ich runde den visuellen Eindruck mit einem Bad im Pazifik ab. Angesichts einer vermutlich identen Luft- und Wassertemperatur von knapp über 20 Grad muss ich zwar ein wenig überwinden, werde aber reichlich belohnt. Die Wellen sind hoch und ich geniesse die Mischung aus Schwimmen, Surfen, Dagegenstemmen und Verschlucktwerden ungemein. Völlig ausser Atem, aber überaus zufrieden, dem Element einigermassen getrotzt zu haben, entsteige ich dem Wasser und wir können uns im Hotel dem nächsten Feueralarm widmen. Wieder heisst es an der Rezeption, es sei falscher Alarm, was allerdings durch zwei vorfahrende Feuerwehrfahrzeuge ein wenig an Glaubwürdigkeit verliert.

Wir beschliessen den Tag im Restaurant nebenan zu beenden, das argentinisch-spanisch-italienische Küche bietet. Dabei erfahren wir vom Ko-Besitzer aus Palästina von seinen Aufenthalten in Schweden, Indonesien und Neuseeland, von seiner Tochter in San Francisco sowie von seiner Wahrnehmung, dass nebenan im Erwin die Küche gebrannt habe. Weiters sprechen wir mit dem Australier, dessen Vater ein Österreicher ist, und mit dem Amerikaner, der in Innsbruck gelebt hat, und geniessen nebenbei noch die gute Küche. Die Rib Steaks sind mit dem chinesischen Essen in San Francisco sicher kulinarisch mit Abstand das Beste während dieser drei Wochen. Anschliessend ist sowohl meine Laune als auch meine Konstitution gestärkt genug für den nächsten Feueralarm.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen