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Samstag, 14. August 2010
Star Trek Museum in Riverside und Santa Monica Pier (23)
Fotos von oben nach unten: (1) Star Trek Museum in Riverside, (2) Santa Monica Pier, (3) Santa Monica Beach mit Juli-Wetter, (4) Eigenwillige Mode in Venice, (5) Die Verkaufsläden an Der Promenade in Venice Beach, (6) Der romantische Blick aus dem Hotel Erwin auf Venice Beach
20.7., 15.00 Uhr, Hotel Erwin Venice Beach Los Angeles
Wir stehen besonders früh auf, um nach Riverside zu fahren. Wohin bitte? Nun, dort gibt es nicht viel, aber immerhin ein Star Trek Museum. Die Kinder haben es noch am Abend zuvor im Internet gecheckt, Öffnungszeiten inklusive.
Wir haben Glück und der Stau ist immer auf der Gegenseite, weshalb wir – Frühstück in Riverside inklusive – um 10.15 Uhr vor dem 110 Kilometer entfernten Museum ankommen. Was tut man nicht alles, um seine Kinder glücklich zu machen. Wir laden noch kurz die Parkuhr, als die Kinder mit betretenen Gesichtern zurückkommen. Das Museum öffnet um 12.00 Uhr – also 105 Minuten Wartezeit. Aber was tut man nicht alles, um Kinder glücklich zu machen.
Wir lesen im Reiseführer, erklimmen einen Hügel, füttern ein Hörnchen, kaufen Sandwiches, diskutieren mit Supermarkt-Wächtern, ob man einen Rucksack im Markt tragen darf, suchen ein WC, schauen uns Häuser an, sitzen auf Parkbänken und schon ist die Wartezeit um. 15 $ Eintritt pro Person, das ist wohl nur etwas für echte Trekkies. Ich bleibe also draussen und warte. Das kann ich heute schon ziemlich gut.
Bereits nach 30 Minuten taucht der Rest der Familie leidlich bis stark enttäuscht wieder auf. Das Museum besteht nur aus einem Raum, statt wie versprochen existiert statt der Brücke der Enterprise nur der Stuhl von Captain Cirk und wenn man sich darin fotografieren lassen will, kostet es 19 $ extra. Eigene Bilder sind im gesamten Museum streng verboten. Es wundert mich kaum, dass auf 7 Angestellte nur 5 Besucher – uns eingerechnet – kommen. Die anderen beiden Besucher erzählen, dass es auf jeder durchschnittlichen Convention mehr zu sehen gibt. Was tut man nicht alles, um Kinder glücklich zu sehen.
Wir schaffen es bis 14.00 Uhr zurück nach Los Angeles. Letzte Station der Reise ist das Hotel Erwin in Venice Beach. Der erste Eindruck ist die Parkgebühr von 28 $ plus Steuern plus Trinkgeld für jedes Abliefern bzw. Holen des Autos. Aber immerhin ist eines der Zimmer bereits fertig und nach und nach fallen alle drei ins Bett. Ich versuche währenddessen, das für spätestens 15.00 Uhr angekündigte zweite Zimmer zu bekommen. Noch nicht fertig. 15.00 Uhr kann auch 15.30 Uhr bedeuten, erklärt mir der lateinamerikanische Kalifornier. Der Tag scheint vor allem aus Warten zu bestehen.
Generell habe ich den subjektiven Eindruck, dass die Latinos die Bevölkerungsmehrheit in Kalifornien bilden. Laut Reiseführer dauert es noch 10 bis 20 Jahre, bis es soweit ist, aber zumindest an Punkten wie Hotels, Supermärkten oder Shops kommt man fast nur mehr Lateinamerikanern in Kontakt. Die weissen Protestanten bleiben wohl alle in ihren Büros, ihren klimatisierten Häusern und ihren BMWs. Auf diese Weise holen sich die Mexikaner wieder langsam zurück, was sie vor 150 Jahren abgeben mussten und die Umbauten, die der bisherige Mieter am Objekt gemacht hat, bleiben glücklicherweise erhalten.
Ich werde nun nachsehen, ob 15.30 Uhr auch 16.00 Uhr bedeuten kann. Um 15.50 Uhr bin ich tatsächlich zurück, allerdings auch nur, da ich an der Rezeption bereits etwas unrund geworden bin.
19.15 Uhr: Als alle wieder wach sind, gehen wir an den Strand in Venice. Es dauert aber nur eine Minute, bis uns klar wird: Es ist schlicht zu kalt zum Baden. Also schlendern wir die Promenade weiter Richtung Santa Monica. Klingt pompös, ist aber tatsächlich schräg bis abgefuckt. Einige Obdachlose, einige Bettler, viele Tattoo-, Tarot-, Steinschmuck-, Portait- und was auch immer Strassenstände und alle notdürftig aufgebaut. Dazwischen die Marktschreier, die alles bis zum Marihuana-Doctor anpreisen. Dahinter liegen teilweise völlig herunter gekommene Gebäude, aber auch einige schöne Hotels und Appartment-Komplexe.
Auch der Santa Monica Pier hat seine besseren Tage wohl schon Jahrzehnte hinter sich. Also sehen wir uns einfach die schrägen Typen an und bewegen uns als Mittel gegen die Kälte. Die mitgebrachten Badetücher helfen wenigstens uns gegen den Wind etwas zu schützen. Und nun wartet ein Abendessen mit Michael, dem ex-Partner von Carol.
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