Freitag, 13. August 2010

Über Santa Barbara nach Los Angeles (22)







Fotos von oben nach unten: (1) Presidio in Santa Barbara, (2 + 3) Missionskirche von Santa Barbara

19.7., 22. Uhr, Holiday Inn Los Angeles LAX

Der nächste Tag führt uns zunächst nach Santa Barbara, einem hübschen, gepflegten Ort, der eher mexikanisch als amerikanisch wirkt. Wir besichtigen wieder eine Missionskirche sowie das Presidio und picknicken am Strand. Es zeigt sich, dass den Möwen unser US-Essen deutlich besser schmeckt als uns.

Auf der Weiterfahrt suchen wir gegen den anhaltenden Widerstand des Navi wieder den Highway Nr. 1 und werden für unsere Geduld mit Küstenlandschaft – wenn auch weniger spektakulär als in Big Sur – belohnt.

Malibu ist dann unser Eintritt in die LA-Area. Rechts die aus den Filmen bekannten Stelzenvillen über dem Strand, links die noch grösseren den Hügel hinauf. Was Hollywood aber nicht zeigt ist die Tatsache, dass man zum Joggen oder Baden am Strand eine Villa besitzen muss, denn meilenweit gibt es keinen öffentlichen Zugang zwischen den Häusern. Und der Ort Malibu zieht sich immerhin über 27 Küstenmeilen. Hier ist einfach alles grösser – die Entfernungen, die Packungen und die Egos.

Malibu geht dann in Santa Monica über, was heisst: mehr städtisch, weniger teuer. Am Stau erkennen wir dann, dass wir wieder in Los Angeles angekommen sind. Die Schleife von 5000 Kilometern netto ist komplett. Das heisst auch, dass wir zurück ins wenig geliebte Holiday Inn LAX müssen. Noch einmal Wäsche waschen, Socken föhnen, den Kindern zuliebe ins nächste Shopping Center fahren und dann sind wir um 20.00 Uhr, als die Kinder das mitgegebene Geld ausgegeben haben, zu müde, um noch ein Restaurant zu suchen. Sbarro im Shopping Center bietet laut Schild Italian Cuisine, deren einziger Vorteil dann darin besteht, dass sie sättigt. Aber das reichlich.

Doch Shopping Center und Restaurants sind voll mit fröhlichen, kaufwilligen und zufriedenen Amerikanern, was erstaunlich ist, da die Städte eine unglaubliche Dichte an diesen Einkaufszentren aufweisen. Teilweise taucht an jeder dritten Strasse – immer an der Ecke – eines von diesen Dingern auf und im Grunde sehen sie auch alle gleich aus. Die Amerikaner wollen es wohl auch so, damit sie sich immer zurecht finden können, egal ob sie in Philadelphia, Atlanta oder Seattle sind. Drinnen sind dann abwechselnd auch immer die gleichen Shops und Fast-Food-Ketten und alle sind gut besucht.

Manchmal gewinnt man den Eindruck, die Amerikaner leben davon, sich gegenseitig Waren zu verkaufen, die in China produziert wurden. Und natürlich davon, dass ihnen die Chinesen Staatsanleihen abkaufen, mit denen sie dann die Defizite finanzieren. Ich habe nur den Verdacht, dass die Chinesen irgendwann die Rechnung stellen werden und dann gehört ihnen die Ost- und Westküste und zusätzlich alles, wo Bodenschätze drinnen sind. Die Amerikaner können dann entweder in der Prärie leben oder den Chinesen lebenslang Miete zahlen. Aber wenn ich dann als Tourist wieder komme, ist wenigstens das Essen besser geworden.

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