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Samstag, 7. August 2010
Zion National Park und Lake Mead (13)
Fotos von oben nach unten: (1) Die gefährdeten und gefährlichen Hörnchen, (2) Im Zion National Park, (3) Red Rock Park - schon wieder Sandsteine, (4) Lake Mead , (5) Hoover Dam
12.7. 17.00 Uhr, Las Vegas The Orleans
Die Farmer in Utah werden für ihren Glauben mit Regen belohnt, auch wenn es in Wahrheit heidnische Regenmacher aus der Alten Welt waren. Für uns bedeutet es allerdings, das ausgerechnet der Zion National Park (http://www.nps.gov/zion/index.htm ), in dem die Mormonen ihr Himmelstal zu erblicken glaubten, deutlich an Reiz und überirdischem Eindruck verliert. Bei mir kommt aber ohnehin der Verdacht auf, dass eine hübschere Klamm in den Alpen vergleichbare Attraktivität aufweist und es für die Amerikaner nur deshalb so interessant ist, da in dieser unfruchtbaren Gegend sonst nicht einmal ein ordentlicher Busch wachsen kann.
Wir gehen jedenfalls nur am Ende der Shuttle-Bus-Strecke vom Temple of Sinawava nach hinten, wo sich die Schlucht soweit verjüngt, dass man gegen Ende im Flussbett waten müsste.
Interessante Einblicke ergeben sich aber nicht nur in die Topographie, sondern auch in die Psyche der Amerikaner. Am Weg tummeln sich viele putzige Hörnchen, allerdings verbietet ein Schild das Füttern und droht 100 $ Strafe an. Der nette Zusatz darunter lautet: „Please report violation“. Blockwartmentalität im Land of the Free. Ganz so schlimm kommt es nicht, aber da unsere Kinder vom 20minütigen Marsch offensichtlich ausgehungert sind, wollen sie sich mit Studentenfutter einige Kalorien zurückholen und lassen dabei – natürlich völlig unabsichtlich – einige Nüsse fallen. Wir werden sofort kräftig gemassregelt und noch etliche Meter weiter vorne höre ich „Violation“ und „Rangers“-Wortfetzen. Wenn sie nur beim Abfüttern ihrer fetten Landsleute halb so konsequent wären wie bei den Hörnchen. Selbst bedenken einige Bürger von „God´s own Country“ ihre kleinen Nagetiergeschwister mit Wanderstockhieben und Tritten – allerdings sind diese glücklicherweise reaktionsschneller. Auch wenn die grossen plumpen Wesen vielleicht nicht an die Evolution glauben, das hat diese jedenfalls gut hingekriegt.
Wir fahren dann nach zwei Stunden weiter Richtung Las Vegas, nehmen aber ganz spontan kurz vorher die Abfahrt Richtung Lake Mead - dem durch den Hoover Dam aufgestauten See des Colorado Rivers. Der Weg führt über den Red Rock Park – zur Abwechslung rote Sandsteine in der Nachmittagssonne. Beim Aussteigen erschlägt uns fast die Hitze. Ich kann mich nicht erinnern, jemals solche Temperaturen erlebt zu haben und wähne mich mitten in einem überdimensionalen Fön.
Der Lake Mead ist dann enttäuschend, da kaum zu sehen. Wir fahren fast zwei Stunden über schlechte Strassen, bis wir den Hoover Dam erreichen, den zweithöchsten Staudamm der USA. Nun, wenn das ein amerikanisches Wahrzeichen ist, spielt Wasserkraft in den USA offensichtlich keine zentrale Rolle in der Energieversorgung. Dafür würde man in Österreich kaum den Blick wenden. Selbst Aussergewöhnliches ist offensichtlich relativ, denn manches meist Unbeachtete hier am Weg wäre bei uns eine Sehenswürdigkeit.
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Zusatz zu den "Wildtieren": Die Hörnchen strömen uns allgegenwärtig entgegen, setzen sich niedlich auf ihre Hinterläufe und betteln. Ohne unabsichtlich abfallende Nüsse würden sie verhungern!
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